Eli Lilly steht an einem entscheidenden Punkt. Während der Pharmakonzern mit Blockbustern wie Zepbound und Mounjaro bereits im Diabetes- und Adipositas-Markt führt, bereitet das Unternehmen jetzt eine neue Offensive vor. Gleichzeitig versucht Lilly, mit einer milliardenschweren Übernahme sein Schmerzmittel-Portfolio zu stärken. Doch reicht das, um die jüngsten Kursrückschläge zu kompensieren?

Datenflut bei Diabetes und Krebs

In den kommenden Wochen wird Eli Lilly eine Fülle klinischer Daten präsentieren, die die Zukunft des Unternehmens prägen könnten:

  • Auf den Scientific Sessions der American Diabetes Association (20.-23. Juni) stehen gleich sechs Wirkstoffe im Fokus, darunter der vielbeachtete Tirzepatide (in Zepbound und Mounjaro) und das experimentelle Orforglipron aus der Phase-3-Studie ACHIEVE-1.
  • Parallel laufen auf dem ASCO-Kongress (bis 3. Juni) Präsentationen zu Krebsmedikamenten wie Imlunestrant und Verzenio, die Lillys Position in der Onkologie stärken sollen.

Besonders spannend: Die Ergebnisse der BELIEVE-Studie, die den Wirkstoff Bimagrumab in Kombination mit Semaglutid bei Adipositas testet. Sollte diese Kombination überzeugen, könnte Lilly einen weiteren Meilenstein in seinem Kampf gegen Übergewicht setzen.

Milliarden-Deal für Schmerztherapie

Neben den klinischen Highlights macht Eli Lilly auch mit einer strategischen Übernahme von sich reden: Für bis zu 1 Milliarde Dollar sichert sich der Konzern das Biotech-Unternehmen SiteOne Therapeutics und dessen experimentellen Schmerzmittel-Kandidaten STC-004.

Das Besondere: STC-004 zielt auf Nav1.8-Kanäle ab und könnte eine nicht-opioide Alternative in der Schmerztherapie bieten – ein heiß umkämpfter Markt mit großem Bedarf an nicht-süchtig machenden Optionen. Der Wirkstoff steht kurz vor Phase-2-Studien und könnte Lillys Pipeline im Schmerzsegment erheblich verstärken.

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GLP-1-Wettlauf: Lilly zieht davon

Aktuelle Studien bestätigen unterdessen Lillys Führungsposition im lukrativen Markt der GLP-1-Rezeptoragonisten. Die SURMOUNT-5-Studie zeigt:

  • Tirzepatide (Zepbound) führt zu deutlich stärkerem Gewichtsverlust als Konkurrenzprodukt Semaglutid (Wegovy von Novo Nordisk).
  • Zusätzlich verbessert der Wirkstoff Taillenumfang und Blutfettwerte.

Diese Daten könnten den Vorsprung von Zepbound im milliardenschweren Adipositas-Markt weiter ausbauen. Gleichzeitig deuten neue Erkenntnisse auf mögliche Anwendungen bei Lebererkrankungen (MASH) hin – ein weiteres riesiges Potenzialfeld.

Finanzen: Starker Umsatz, aber gedämpfte Erwartungen

Die jüngsten Quartalszahlen (Q1 2025) zeigen Licht und Schatten:

  • Umsatz sprang um 45% auf 12,73 Mrd. Dollar, angetrieben von Mounjaro und Zepbound.
  • Allerdings senkte Lilly die Gewinnprognose für 2025 aufgrund von Sonderbelastungen durch eine Krebsmittel-Übernahme.

Trotz der Kursrückschläge der letzten Monate bleibt Eli Lilly ein Schwergewicht im Pharmasektor – ob die neuen Daten und Deals aber ausreichen, um die Anleger nachhaltig zu überzeugen, wird sich in den kommenden Wochen zeigen. Die ADA-Präsentationen Ende Juni dürften hier ein entscheidender Katalysator sein.

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