Die DocMorris-Aktie beendete den Freitag mit einem kräftigen Sprung von 4,3 Prozent auf 9,85 CHF – ein bemerkenswerter Umschwung nach schwachem Wochenstart. Doch was treibt die plötzliche Erholung an? Der Schlüssel liegt in der aktuellen Kapitalerhöhung und dem Handel mit Bezugsrechten, die seit Dienstag die Börsenstrategen beschäftigen.

Finanzspritze mit Sprengkraft

Hinter der jüngsten Volatilität steckt eine 200-Millionen-Franken-Kapitalerhöhung, die Aktionäre am 8. Mai absegneten. Das frische Geld soll das Wachstum im Rezeptgeschäft vorantreiben und mögliche Anleiherückzahlungen absichern. Die Details im Überblick:

  • Bezugsverhältnis: 1 Altaktie berechtigt zum Kauf von 3 neuen Aktien
  • Bezugspreis: Attraktive 5,75 CHF pro neuer Aktie
  • Zeitfenster: Bezugsrechte handelbar bis 19. Mai, Ausübung bis 21. Mai

"Der Markt scheint die Verwässerung zunächst überbewertet zu haben", deutet die jüngste Erholung an. Nach einem Absturz auf 8,85 CHF – dem neuen 52-Wochen-Tief – fand der Titel am Freitag spät doch noch Käufer.

Analysten bleiben skeptisch

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Während der Kurs Luft nach oben zeigt, bleiben die Experten zurückhaltend. Warburg Research kürzte das Kursziel drastisch von 19 auf 10,80 CHF und verharrt bei "Hold". Die Baader Bank warnt unterdessen vor stärkerer Ergebnisverwässerung als erwartet und hält an ihrem "Reduce"-Rating fest.

Die operativen Zahlen unterstreichen die Herausforderungen:

  • Umsatzwachstum von 13,4% auf 296,5 Mio. CHF im Q1 2025
  • Negatives EBITDA von -16,2 Mio. CHF
  • Erwarteter Jahresverlust pro Aktie: -2,944 CHF

Entscheidungswoche steht bevor

Die kommenden Tage werden zum Stresstest: Bis Dienstag müssen Anleger über den Bezugsrechtehandel positionieren. Gelingt es dem Titel, über die psychologisch wichtige 10-CHF-Marke zu springen? Oder setzt sich die langfristige Abwärtstrendlinie fort, die seit dem 52-Wochen-Hoch von 49,62 CHF im Mai 2024 besteht?

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