Trotz eines soliden Jahresstarts senkt der Lkw-Hersteller seine Prognose – ein Schritt, der Fragen aufwirft. Wie tief sitzen die Probleme im wichtigsten Markt wirklich und kann das robuste erste Quartal die Anleger trotzdem beruhigen?

Unerwartete Kehrtwende: Prognose deutlich gesenkt

Daimler Truck hat die Finanzmärkte mit einer Anpassung seiner Jahresprognose überrascht. Der Konzern rechnet nun mit spürbar geringeren Verkaufszahlen und infolgedessen auch mit weniger Umsatz und Gewinn als ursprünglich geplant. Die Hauptursache: wachsende Unsicherheiten im wichtigen nordamerikanischen Markt. Das Management erwartet dort eine deutlich schwächere Nachfrage.

Konkret wurden die Erwartungen für das laufende Geschäftsjahr wie folgt revidiert:

  • Konzernabsatz: Gesenkt auf 430.000 bis 460.000 Fahrzeuge (zuvor: 460.000 - 480.000).
  • Umsatz Industriegeschäft: Reduziert auf 48 bis 51 Milliarden Euro (zuvor: 52 - 54 Mrd. Euro).
  • Absatz Nordamerika: Drastisch angepasst auf 155.000 bis 175.000 Lkw (zuvor: 180.000 - 200.000).

Trotz dieser eingetrübten Aussichten konnte die Aktie zuletzt zulegen. Ein Grund dafür dürften die operativen Ergebnisse des ersten Quartals sein, die trotz allem eine gewisse Stärke zeigten. Die Aktie schloss gestern bei 40,08 € und verzeichnet seit Jahresbeginn ein Plus von über 10 %.

Q1-Zahlen: Ein Lichtblick mit Abstrichen?

Obwohl die Jahresprognose nun pessimistischer ausfällt, lieferte Daimler Truck im ersten Quartal Zahlen, die Analysten positiv stimmten. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) sank zwar leicht um vier Prozent auf 1,16 Milliarden Euro, doch die bereinigte Umsatzrendite im Industriegeschäft kletterte erfreulicherweise von 9,3 Prozent auf 9,6 Prozent. Dieser Wert übertraf die Erwartungen vieler Marktbeobachter. Der Umsatz im Industriegeschäft ging im Vergleich zum starken Vorjahresquartal zwar um rund sieben Prozent auf 11,6 Milliarden Euro zurück, doch die Widerstandsfähigkeit der Profitabilität scheint vorerst gegeben.

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Regionale Spreizung: Europa unter Druck, Stärke in Asien

Die Entwicklung zeigt deutliche regionale Unterschiede. Während das Geschäft in Nordamerika, trotz der gesenkten Gesamtjahresprognose für die Region, und das Bussegment von Daimler Buses im ersten Quartal noch als Treiber fungierten, bleibt die Lage in Europa angespannt. Hier hat der Konzern bereits ein milliardenschweres Sparprogramm für die Marke Mercedes-Benz angekündigt, um gegenzusteuern. Positiv stach hingegen das Asien-Geschäft hervor, das mit steigendem Absatz, Umsatz und einem verbesserten bereinigten EBIT im Segment Trucks Asia überzeugte.

Blick nach vorn: Autonomes Fahren und neue Führungsimpulse

Neben den aktuellen Geschäftszahlen gibt es weitere Weichenstellungen. So findet aktuell die Hauptversammlung von Daimler Truck online statt. Personell gibt es ebenfalls Neuigkeiten: Raghavendra Vaidya wird ab dem 1. Juni 2025 neuer Chief Information Officer (CIO).

Eine strategisch wichtige Entwicklung betrifft das Zukunftsfeld autonomes Fahren. Daimler Truck hat kürzlich die neueste Generation seiner autonomen Lkw-Plattform an das Tochterunternehmen Torc Robotics ausgeliefert. Ziel ist es, bis 2027 autonome Lkw (SAE Level 4) auf den US-Markt zu bringen. Die entscheidende Frage wird sein, ob diese langfristigen Projekte und die operative Stärke in einzelnen Segmenten die aktuellen Sorgen um den nordamerikanischen Markt überlagern können.

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