
Daimler Truck Aktie: Gedämpfte Vorfreude?
19.05.2025 | 03:40
Der Nutzfahrzeug-Gigant Daimler Truck schickt seine Anleger auf eine Achterbahnfahrt: Einerseits ein neuer Zukunftspakt mit Jobgarantien für deutsche Mitarbeiter bis 2034, andererseits eine frisch gekappte Jahresprognose und ein milliardenschweres Sparprogramm namens "Cost Down Europe". Wie passt das zusammen und was bedeutet dieser Spagat für die Zukunft des Unternehmens?
Düstere Aussichten: Absatz bricht ein
Die jüngsten Nachrichten aus dem Hause Daimler Truck malen ein ernüchterndes Bild. Angesichts einer unsicheren Nachfrage und drohender Auswirkungen von US-Zöllen, die besonders den wichtigen nordamerikanischen Markt belasten, musste der Konzern seine Jahresprognose für 2025 nach unten korrigieren. Statt der ursprünglich erwarteten 460.000 bis 480.000 Fahrzeuge rechnet das Management nun nur noch mit einem Absatz von 430.000 bis 460.000 Einheiten. Auch die Umsatzerwartungen im Industriegeschäft wurden auf 48 bis 51 Milliarden Euro reduziert. Einzig die bereinigte Umsatzrendite im Industriegeschäft soll weiterhin bei 8 bis 10 Prozent gehalten werden.
Die Gründe für die gesenkte Prognose liegen auf der Hand: Im ersten Quartal 2025 gab es bereits deutliche Bremsspuren.
- Weltweit lieferte Daimler Truck 99.812 Fahrzeuge aus, ein Minus von 8 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
- Besonders hart traf es die Marke Mercedes-Benz Trucks in Europa mit einem Rückgang von 18 Prozent bei den Auslieferungen.
- Auch in Nordamerika gingen die Stückzahlen zurück.
- Selbst im Zukunftssegment der batterieelektrischen Fahrzeuge sanken die Auslieferungen leicht.Lichtblicke gab es lediglich aus Asien und im Busgeschäft, wo Zuwächse verzeichnet werden konnten. Die Integration der Geschäfte in China und Indien in das Segment Mercedes-Benz Trucks ab dem 1. Januar 2025 ist eine weitere strategische Anpassung an das anspruchsvollere Marktumfeld.
Der Milliarden-Sparkurs: "Cost Down Europe"
Als direkte Reaktion auf die Absatzschwäche und den steigenden Kostendruck hat Daimler Truck die Initiative "Cost Down Europe – CDE" ins Leben gerufen. Das Ziel ist ambitioniert: Bis Ende 2030 sollen mindestens eine Milliarde Euro eingespart werden. Im Fokus stehen dabei die deutschen Standorte der Sparte Mercedes-Benz Trucks, die effizienter und wettbewerbsfähiger werden müssen. Es ist ein klares Signal, dass der Konzern sich für rauere Zeiten wappnet.
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Zerreißprobe: Jobsicherheit trifft auf Kostendruck
In diesem Spannungsfeld überrascht die gleichzeitige Einigung auf einen weitreichenden Zukunftstarifvertrag. Gemeinsam mit dem Gesamtbetriebsrat und der IG Metall wurde ein Paket geschnürt, das betriebsbedingte Kündigungen für die deutschen Mitarbeiter bis Ende 2034 ausschließt. Dies soll den Beschäftigten Sicherheit geben und die deutschen Standorte durch klare Zielbilder absichern.Doch diese Sicherheit hat ihren Preis. Die Vereinbarung beinhaltet auch Zugeständnisse:
- Anpassungen bei der übertariflichen Vergütung.
- Gehaltserhöhungen für 2025 und 2026 sind mit Anrechnungen verbunden.
- Der tarifliche Zusatzurlaub wird neu gestaltet.
- Für Qualifizierungsmaßnahmen wird pro Jahr ein Tag Zeitguthaben eingesetzt.Es ist der Versuch, den Spagat zwischen langfristiger Sicherung und kurzfristigem Sanierungsbedarf zu meistern.
Neuer CIO für die digitale Transformation
Eine Randnotiz in diesen turbulenten Zeiten ist der Wechsel an der IT-Spitze: Raghavendra Vaidya wird zum 1. Juni 2025 neuer Chief Information Officer (CIO) von Daimler Truck und tritt die Nachfolge von Marcus Claesson an. Diese Personalie unterstreicht die Bedeutung der digitalen Transformation für den Konzern.
Die kommenden Monate werden zeigen, wie Daimler Truck diesen Balanceakt bewältigt. Trotz der eingetrübten Aussichten schloss die Aktie am vergangenen Freitag bei 39,77 Euro und notiert damit seit Jahresanfang immer noch mit über 9 Prozent im Plus. Der Markt scheint die Herausforderungen zumindest teilweise eingepreist zu haben, doch der Weg zurück zu alter Stärke dürfte steinig werden.
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