Der Abschied von CompuGroup Medical von der Börse zieht unmittelbare Konsequenzen nach sich – und stellt die Deutsche Börse vor eine knifflige Entscheidung. Denn der Softwareanbieter verlässt nicht nur das Parkett, sondern reißt auch Lücken in zwei wichtige deutsche Indizes. Doch wer rückt nach? Die Antwort ist komplexer als gedacht.

Index-Ausstieg mit Ansage

Mit heute letztmaligem Handel verschwindet CompuGroup Medical aus dem SDAX und TecDAX. Ein regelkonformer Schritt der Deutschen Börse, nachdem das Unternehmen sein Delisting angekündigt hatte. Ohne Börsennotierung erfüllt der Koblenzer Softwareanbieter schlicht die Kriterien für die Indexmitgliedschaft nicht mehr.

Doch der Ausstieg wirkt wie ein Dominostein:

  • Nagarro SE (TecDAX) und STRATEC SE (SDAX) gelten als potenzielle Nachrücker
  • Beide wurden erst im Mai aus den Indizes entfernt – wegen verspäteter Finanzberichte
  • Ein Comeback hängt nun von der rechtzeitigen Einreichung der Unterlagen ab

Kompliziertes Nachrückverfahren

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Die Deutsche Börse steht vor einer administrativen Herausforderung. Denn der freiwerdende Platz geht nicht automatisch an einen der beiden Kandidaten. Vielmehr löst der Ausstieg von CompuGroup Medical lediglich eine außerplanmäßige Überprüfung aus.

"Es handelt sich nicht um ein einfaches Nachrücken, sondern um eine vollständige Neubewertung nach den geltenden Indexregeln", erklärt ein Marktkenner. Die Börse muss prüfen, welche Unternehmen aktuell alle Kriterien erfüllen – unabhängig von früheren Zugehörigkeiten.

Für Anleger bedeutet das: Spannung bleibt. Denn bis zur offiziellen Ankündigung der Deutschen Börse bleibt unklar, wer tatsächlich von dem unerwarteten Index-Exit profitieren wird. Klar ist nur: Die deutsche Indexlandschaft erlebt heute eine seltene außerplanmäßige Umbruchphase.

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