Der Finanzinvestor CVC Capital Partners zieht die Zügel straffer an: Nachdem er bereits im Mai knapp ein Viertel der CompuGroup Medical-Anteile übernommen hat, strebt er nun die vollständige Kontrolle über den E-Health-Spezialisten an. Mit einem neuen Barangebot von 22 Euro je Aktie will CVC die verbliebenen Aktionäre auszahlen – doch lohnt sich das für die Anleger?

Kein Verhandlungsspielraum in Sicht

CVC setzt auf Kontinuität:

  • Das aktuelle Delisting-Angebot entspricht exakt dem Preis des vorherigen Übernahmeangebots vom 2. Mai
  • Keine Vollzugsbedingungen – die Transaktion kann direkt nach BaFin-Genehmigung durchgeführt werden
  • Detaillierte Unterlagen sollen noch im Mai veröffentlicht werden

Interessant: Der aktuelle Kurs von 22,02 Euro liegt minimal über dem Angebotspreis – ein klares Signal, dass der Markt kaum mit einer Aufstockung des Angebots rechnet.

Analysten gespalten: Von 10 bis 29 Euro

Die Expertenmeinungen könnten kaum weiter auseinandergehen:

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  • Bullish: Baader Bank sieht Potenzial bis 29 Euro (+32% über dem Angebot)
  • Neutral: Jefferies und Berenberg bewerten genau auf Angebotsniveau (22 Euro)
  • Bearish: Die Hauck Aufhäuser Lampe Privatbank hält nur 10 Euro für angemessen (-55%)

Durchschnittlich liegen die Kursziele mit 20,58 Euro leicht unter dem aktuellen Angebot. Doch was bedeutet das konkret für Anleger?

Entscheidungsdilemma für Kleinaktionäre

Mit dem 52-Wochen-Hoch von 28,56 Euro im Rücken wirken die 22 Euro wie ein fauler Kompromiss – immerhin 23% unter dem Jahrespeak. Andererseits liegt das Angebot 65% über dem Tiefststand vom letzten September.

Die entscheidende Frage: Gibt es realistische Alternativen zum CVC-Angebot? Die schwankende Bewertung der Analysten und die klare Strategie des Investors lassen wenig Raum für Spekulationen. Für langjährige Anleger, die seit dem 200-Tage-Durchschnitt von 18,57 Euro dabei sind, könnte das Angebot immerhin eine solide Exit-Möglichkeit darstellen.

Eines steht fest: CVC zeigt mit diesem Schritt, dass es den Healthcare-IT-Spezialisten langfristig außerhalb der Börsenwelt führen will. Ob das den Aktionären letztlich gerecht wird, bleibt abzuwarten.

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