Die Medizintechnik-Sparte von Carl Zeiss überrascht mit starken Quartalszahlen – angetrieben von einer unerwarteten Erholung im chinesischen Markt. Doch während die DZ Bank den fairen Wert anhebt, bleibt sie skeptisch: Kann der Rückenwind aus Fernost anhalten?

China als Wachstumstreiber – mit Fragezeichen

Das zweite Quartal brachte für Carl Zeiss Meditec einen kräftigen Schub:

• Umsatzplus von 19% auf 560 Mio. Euro (inkl. Akquisitionseffekte)
• Organisches Wachstum von 7% – deutlich über Erwartungen
• EBITA von 78 Mio. Euro

Der heimliche Star: Das Verbrauchsmaterialiengeschäft für Refraktivchirurgie in China legte überraschend stark zu. Doch genau hier sieht die DZ Bank trotz ihrer fairen Wertanhebung Risiken: Die Nachhaltigkeit des China-Booms sei noch unklar. Kein Wunder also, dass die Einstufung bei "Halten" bleibt.

Managementwechsel zur richtigen Zeit?

Pünktlich zur Erholung steht ein Führungswechsel an:

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• Dr. Markus Weber scheidet Ende Mai auf eigenen Wunsch aus
• Nachfolger Maximilian Foerst kommt direkt aus China – ein Signal?

Die Ernennung des China-Experten könnte strategisches Gewicht haben. Schließlich stammt ein Großteil des aktuellen Wachstums aus der Region. Doch die Herausforderungen bleiben:

• Geopolitische Spannungen
• Makroökonomische Unsicherheiten
• Sinkende Nachfrage in anderen Märkten

Akquisition treibt Zahlen – aber Auftragseingang gibt Hoffnung

Die Übernahme von DORC schlägt weiter positiv zu Buche:

• Beitrag von 54 Mio. Euro zum Quartalsumsatz
• Halbjahresumsatz insgesamt bei 1,05 Mrd. Euro (+10,9%)

Doch der wirklich interessante Punkt: Der Auftragseingang zeigt einen deutlichen Aufwärtstrend. Könnte das auf eine breitere Erholung hindeuten? Die Aktie jedenfalls bleibt volatil – heute ging es um 2,4% auf 58,35 Euro nach unten.

Fazit: Carl Zeiss Meditec zeigt sich erstaunlich robust, doch der Aufschwung hängt am seidenen Faden der China-Nachfrage. Mit dem neuen China-erfahrenen CEO könnte das Unternehmen gut aufgestellt sein – wenn die globale Konjunktur mitspielt.

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