
BYD Aktie: Rekordjagd mit Risiken?
02.06.2025 | 02:08
Der chinesische E-Auto-Gigant meldet starke Verkaufszahlen für Mai, doch aggressive Preissenkungen schüren die Angst vor einem ruinösen Wettbewerb und belasten den Aktienkurs. Wie nachhaltig ist dieser Erfolgskurs wirklich und was steckt hinter der Strategie?
Absatz-Feuerwerk im Mai
BYD konnte im vergangenen Monat Mai beeindruckende Zahlen vorlegen: Insgesamt wurden 382.476 sogenannte New Energy Vehicles (NEVs) ausgeliefert. Das entspricht einem Zuwachs von rund 15,3 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat und einem leichten Plus von 0,6 Prozent im Vergleich zum April 2025. Von den verkauften NEVs entfielen 376.930 auf Passagierfahrzeuge.
Ein bemerkenswerter Trend setzt sich dabei fort: Mit 204.369 verkauften Einheiten übertrafen die reinen Elektroautos (BEVs) die Verkäufe der Plug-in-Hybridmodelle (PHEVs), von denen 172.561 Stück abgesetzt wurden. Dies ist erst das zweite Mal seit Anfang 2024, dass die reinen Stromer bei BYD die Nase vorn haben. Die Modellfamilie Song blieb zwar Bestseller, verzeichnete aber Einbußen. Dagegen legten die Modelle Seagull und Dolphin kräftig zu.
Der Preis des Erfolgs: Rabatte drücken auf Stimmung und Kurs
Doch der Erfolg hat seinen Preis – und dieser scheint derzeit in aggressiven Rabatten zu liegen. Die jüngsten Absatzzahlen sind auch das Ergebnis massiver Preissenkungen von bis zu 34 Prozent bei einigen Modellen, die BYD gegen Ende Mai einführte. So wurde beispielsweise der Seagull aus der Ocean-Serie zeitweise ab 55.800 RMB (umgerechnet ca. 7.100 Euro) angeboten, deutlich unter dem offiziellen Listenpreis von 69.800 RMB. Ähnlich wurde der Qin Plus DM-i aus der Dynasty-Serie von 79.800 RMB auf 63.800 RMB reduziert.
Diese Discount-Strategie führte Berichten zufolge zwar zu einem Anstieg der Kundenfrequenz in den Autohäusern um 30 bis 40 Prozent innerhalb einer Woche. Gleichzeitig schrillen jedoch die Alarmglocken: Der chinesische Verband der Automobilhersteller warnte eindringlich vor "ungeordneten Preiskriegen", die den Wettbewerb verschärfen und die Gewinnmargen der Unternehmen schmälern würden – eine Aussage, die viele Beobachter als direkte Reaktion auf BYDs Vorgehen werten.
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Die Quittung am Aktienmarkt ließ nicht lange auf sich warten. Nach der Ankündigung der weitreichenden Preisnachlässe geriet die BYD-Aktie unter Druck: Am 26. Mai fiel das Papier in Hongkong um 6,53 Prozent und in Shenzhen um 3,89 Prozent. Am darauffolgenden Handelstag setzte sich die Talfahrt mit einem Minus von weiteren knapp 3 Prozent fort. Der jüngste Wochenverlust von über 11 Prozent spiegelt diese Nervosität der Anleger wider, auch wenn die Aktie seit Jahresanfang insgesamt noch deutlich im Plus notiert.
Was Anleger jetzt beachten sollten
Ein kleiner Hoffnungsschimmer für Aktionäre: Das sogenannte Short-Interesse an BYD-Aktien, also die Wetten auf fallende Kurse, ist im Mai laut Berichten deutlich gesunken. Dies könnte auf nachlassenden Verkaufsdruck von dieser Seite hindeuten. Aktuell sollen nur noch rund 0,1 Prozent der Aktien des Unternehmens leerverkauft sein.
Spannend wird es zudem am kommenden Freitag, dem 6. Juni 2025: Dann hält BYD seine Jahreshauptversammlung ab. Auf der Agenda stehen unter anderem die Genehmigung der Finanzberichte für das Geschäftsjahr 2024 sowie die Pläne zur Gewinnverwendung. Für Inhaber von H-Shares, die in Hongkong gehandelt werden, ist wichtig zu wissen, dass das Aktienregister zur Feststellung der Teilnahmeberechtigung an der Hauptversammlung von Dienstag, 3. Juni, bis Freitag, 6. Juni, geschlossen sein wird.
Anleger sollten zudem beachten, dass die Finanzmärkte auf dem chinesischen Festland, einschließlich der Börsen in Shanghai und Shenzhen, heute, Montag, den 2. Juni 2025, aufgrund des Drachenbootfestes geschlossen bleiben. Der Handel wird voraussichtlich am Dienstag, den 3. Juni, wieder aufgenommen. Die Börse in Hongkong dürfte hingegen geöffnet sein.
Das Spannungsfeld zwischen beeindruckendem Wachstum durch aggressive Preisgestaltung und den damit verbundenen Risiken für die Profitabilität wird die Aktie in den kommenden Wochen begleiten. Die große Frage bleibt: Geht die Rechnung für BYD am Ende auf?
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