Biogen steht an einem Scheideweg: Während das Biotech-Unternehmen mit seinem Alzheimer-Medikament Leqembi erste Erfolge feiert, kämpft es gleichzeitig mit schwindenden Gewinnen und gesenkten Analystenerwartungen. Kann der Pionier der Neurologie die widersprüchlichen Signale in eine überzeugende Wachstumsstory verwandeln?

Gemischtes Quartal belastet die Bilanz

Die jüngsten Zahlen zeigen ein zwiespältiges Bild: Zwar übertraf der Umsatz mit 2,43 Milliarden Dollar die Erwartungen, doch der bereinigte Gewinn je Aktie von 3,02 Dollar enttäuschte. Ein Grund dafür ist die hohe Vorauszahlung von 165 Millionen Dollar an Stoke Therapeutics für eine Kooperation – eine Investition in die Zukunft, die kurzfristig die Bilanz belastet.

Analysten bleiben gespalten

Die Einschätzungen der Marktbeobachter könnten unterschiedlicher kaum sein: Während H.C. Wainwright am "Buy"-Rating festhält, senkte Canaccord Genuity das Kursziel auf 220 Dollar. H.C. Wainwright selbst korrigierte die Erwartungen nach unten auf 187 Dollar. Offenbar herrscht Unsicherheit, wie sich Biogen im hart umkämpften Biotech-Markt positionieren wird.

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Leqembi gibt Grund zur Hoffnung

Im Alzheimer-Geschäft gibt es jedoch Lichtblicke: Die EU-Zulassung für Leqembi und die Fast-Track-Einstufung der tau-targeting Therapie BIIB080 durch die FDA unterstreichen Biogens Führungsrolle in der Neurodegeneration. Mit 96 Millionen Dollar an Umsätzen zeigt Leqembi zwar noch kein Blockbuster-Potenzial, aber eine stetige Aufwärtsentwicklung.

Ausblick bleibt verhalten

Für das Gesamtjahr erwartet Biogen einen Umsatzrückgang im mittleren einstelligen Bereich. Zwar dürften mögliche Zölle dank US-Produktion kaum ins Gewicht fallen, doch die große Frage bleibt: Kann das Unternehmen seine Pipeline so ausbauen, dass es die enttäuschenden Erwartungen langfristig übertrifft? Die Aktie, die seit Jahresanfang fast 28% verloren hat, spiegelt diese Skepsis bereits wider.

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