Eigentlich sollte es ein Grund zum Feiern sein: Bayers Krebsmedikament Nubeqa erhält grünes Licht für eine weitere wichtige Anwendung in Europa. Der Pharmakonzern sammelt damit einen bedeutsamen operativen Erfolg ein, der die Pipeline stärkt und neue Umsatzchancen eröffnet. Doch die Anleger? Sie schauen weg. Warum ignoriert die Börse selbst positive Nachrichten aus Leverkusen?

Europa gibt grünes Licht für Nubeqa-Expansion

Der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der Europäischen Arzneimittelbehörde sprach eine positive Empfehlung für Nubeqa zur Behandlung von metastasiertem hormonsensitivem Prostatakrebs aus. Für Bayers Oncologie-Sparte ist das ein echter Meilenstein: Es wäre bereits die dritte Indikation für den Wirkstoff Darolutamid in Europa.

Die finale Entscheidung liegt nun bei der EU-Kommission, die den Expertenempfehlungen typischerweise folgt. Eine zeitnahe Zulassung gilt als wahrscheinlich. In den USA ist diese Behandlungsoption bereits verfügbar - Europa würde also nachziehen.

Die wichtigsten Fakten zur Nubeqa-Erweiterung:

  • Medikament: Nubeqa (Darolutamid)
  • Neue Indikation: Metastasierter hormonsensitiver Prostatakrebs (mHSPC)
  • Status: Positive CHMP-Empfehlung erhalten
  • Nächster Schritt: Finale EU-Kommissions-Entscheidung erwartet

Paradoxe Marktreaktion: Erfolg wird bestraft

Trotz der erfreulichen Pipeline-Nachrichten reagierte die Bayer-Aktie mit Verlusten. Das Papier notierte zuletzt mit einem Plus von knapp 38 Prozent seit Jahresbeginn bei 26,57 Euro, bleibt aber deutlich unter dem Septemberhoch von über 30 Euro.

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Diese Reaktion offenbart ein fundamentales Problem: Operative Fortschritte stoßen bei Investoren auf taube Ohren. Einzelerfolge in der Pharma-Entwicklung reichen offensichtlich nicht aus, um das ramponierte Vertrauen der Anleger zurückzugewinnen.

Altlasten erdrücken jeden Hoffnungsschimmer

Der Grund für die Ignoranz der Märkte liegt auf der Hand: Die strukturellen Probleme des Konzerns überlagern alles andere. Die milliardenschweren Glyphosat-Rechtsstreitigkeiten in den USA lasten weiterhin wie ein Damoklesschwert über dem Unternehmen. Hinzu kommt die hohe Verschuldung, die dem Management strategische Handlungsspielräume nimmt.

Solange diese Altlasten nicht nachhaltig gelöst sind, verpuffen selbst vielversprechende Nachrichten aus der Medikamentenentwicklung. Der Markt bleibt skeptisch - und das zu Recht. Denn was nützt der beste Pharma-Erfolg, wenn juristische Risiken und Finanzierungsprobleme den Konzern weiter belasten?

Die Bayer-Story bleibt damit eine Geschichte der verpassten Chancen: Gute operative Nachrichten treffen auf eine Investorenbasis, die längst das Vertrauen verloren hat.

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