Der Baustahlmarkt zeigt sich aktuell von verschiedenen Seiten unter Druck. Während die Preise in China weiter fallen, bleibt die Lage in Europa uneinheitlich - mit deutlichen regionalen Unterschieden. Besonders die schwache Nachfrage aus dem Bausektor belastet die Stahlhersteller.

China: Abwärtstrend setzt sich fort

An der Shanghaier Börse ging der Preis für Bewehrungsstahl heute erneut leicht zurück:

  • Aktueller Stand: 3.088 Yuan pro Tonne (-0,16%)
  • Seit Jahresbeginn: Minus von 7,89%
  • Juni-Futures schlossen gestern bei 3.051 Yuan (-0,72%)

Die gedämpfte Stimmung spiegelt wider:

  • Wetterbedingungen behindern Bauaktivitäten (Hitze im Norden, Regen im Süden)
  • Rückgang der Rohstahlproduktion im April um 7% gegenüber März
  • Schwache Wirtschaftsdaten (Industrieproduktion, Einzelhandel, Immobilieninvestitionen)

Parallel zeigen auch Eisenerzpreise Schwäche, was den Abwärtstrend verstärkt.

Europa: Nord-Süd-Gefälle bei Preisen

Während Nordeuropa relative Stabilität zeigt, geraten südeuropäische Märkte stärker unter Druck:

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Nordeuropa (Deutschland):

  • Betonstahl: stabil bei ~675 €/t
  • Walzdraht: 650-665 €/t
  • Baustahlmatten: 615-630 €/t

Südeuropa (Italien):

  • Betonstahl: 550-600 €/t (von 580-620 € gefallen)
  • Walzdraht: Preisrückgänge

Deutschlands Bauindustrie kämpft trotz verfügbarer Infrastrukturmittel mit Auftragsmangel. Der Schrottzuschlag (BDSV Sorte 2/8) sank deutlich von 328,60 € auf 297,00 € pro Tonne.

Andere Stahlsegmente: Volatilität nimmt zu

Auch abseits des Baustahls zeigen sich Bewegung:

  • Warmband-Future (Juli 2025): 589 €/t (-11 € seit Anfang Mai)
  • Schwere Träger/Grobbleche: 750-1.000 €/t
  • Kaltgewalztes Band: 720-730 €/t (leicht gefallen)
  • Feuerverzinktes Band: stabil bei 730-750 €/t

Die zunehmenden Preisdifferenzen zwischen Regionen und Sektoren deuten auf anhaltende Herausforderungen für die Stahlbranche hin.

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