ASML verzeichnet starkes Servicegeschäft trotz rückläufiger Lithographie-Umsätze. Die KI-Nachfrage stützt die Jahresprognose, doch Marktzweifel belasten die Aktie.

Der niederländische Halbleiter-Riese ASML steht an einem Scheideweg. Während die Nachfrage nach seinen hochpräzisen Lithographie-Systemen durch den KI-Hype weiter brummt, zeigen die jüngsten Quartalszahlen eine gemischte Bilanz. Droht dem Technologie-Champion eine Delle – oder ist das nur eine vorübergehende Verlangsamung im unaufhaltsamen Aufstieg?

Quartalszahlen mit Licht und Schatten

ASMLs erstes Quartal 2025 offenbart eine zwiespältige Situation: Die Netto-Umsätze mit Lithographie-Systemen gingen zwar im Vergleich zum Vorquartal zurück, doch dank starker Einnahmen aus dem Servicegeschäft übertraf der Gesamtumsatz den Wert vom ersten Quartal 2024. Mit einem Lithographie-Umsatz von 5,74 Milliarden Euro und Auftragseingängen von 3,93 Milliarden Euro bleibt das Unternehmen zuversichtlich.

Besonders bemerkenswert: Der Servicebereich für bestehende Anlagen erzielte satte 2 Milliarden Euro Umsatz – ein Beleg für die wachsende Bedeutung des Wartungsgeschäfts. ASML hält an seiner Jahresprognose von 30 bis 35 Milliarden Euro Umsatz fest, gestützt auf die ungebrochene Nachfrage nach KI-Chips.

KI-Treiber vs. Marktzweifel

Die Halbleiterbranche befindet sich in einem paradoxen Zustand. Einerseits treibt der KI-Boom die Nachfrage nach ASMLs Hochleistungsmaschinen, wie die gestiegene Bedeutung des Hochleistungsrechnens (HPC) bei Kunden wie TSMC zeigt. Andererseits schwingen Ängste vor einer möglichen KI-Blase und rezessiven Tendenzen mit.

Diese Unsicherheiten spiegeln sich im Aktienkurs wider: Trotz seiner monopolartigen Stellung im Lithographie-Markt und technologischer Überlegenheit handelt ASML derzeit deutlich unter seinem historischen KGV. Die jüngsten Handelsstreitigkeiten und Zollverhandlungen haben zusätzlich für Nervosität gesorgt.

Shareholder-Boni trotz Turbulenzen

Inmitten dieser turbulenten Marktlage sendet ASML beruhigende Signale an Investoren: Die Hauptversammlung billigte eine Dividende von 6,40 Euro pro Aktie für 2024 und genehmigte ein Aktienrückkaufprogramm von bis zu 10 Prozent des Grundkapitals bis Oktober 2026.

Die entscheidende Frage bleibt: Kann ASML seine einzigartige Marktposition nutzen, um durch die aktuellen Unsicherheiten zu navigieren – oder steht dem Technologieführer eine längere Durststrecke bevor? Die nächsten Quartalszahlen werden hier sicherlich für Klarheit sorgen.

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