Der Gaming-Werberiese AppLovin schockt mit einem drastischen Kursrutsch. Nach einem spektakulären Höhenflug auf über 500 Dollar im Februar folgt nun der harte Aufprall der Realität. Sammelklagen und Leerverkäufer-Attacken setzen der Aktie zu – doch die fundamentalen Zahlen erzählen eine völlig andere Geschichte.

Dramatischer Kurssturz setzt sich fort

Die AppLovin-Aktie befindet sich im freien Fall. Mit einem Minus von über 4 Prozent durchbrach der Titel wichtige technische Marken und notiert nun deutlich unter seinen gleitenden Durchschnitten. Das Handelsvolumen lag dabei nur bei der Hälfte des täglichen Durchschnitts – ein Zeichen dafür, dass viele Investoren dem Geschehen ratlos zusehen.

Der jüngste Absturz folgt auf eine turbulente Phase: Nachdem die Aktie im Februar noch ein Allzeithoch von 525 Dollar markiert hatte, sorgen nun eine anhängige Sammelklage und kritische Berichte von Leerverkäufern für massive Verunsicherung.

Starke Zahlen im Schatten der Turbulenzen

Während der Kurs abstürzt, sprechen die Geschäftszahlen eine andere Sprache. Im ersten Quartal übertraf AppLovin die Erwartungen deutlich: Mit einem Gewinn je Aktie von 1,67 Dollar lag das Unternehmen klar über der Analystenschätzung von 1,45 Dollar. Der Umsatz kletterte um satte 40,3 Prozent auf 1,48 Milliarden Dollar.

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Die wichtigsten Quartalszahlen:

  • Gewinn je Aktie: 1,67 Dollar (Prognose: 1,45 Dollar)
  • Umsatz: 1,48 Milliarden Dollar (+40,3%)
  • Werbesparte: +71% Umsatzwachstum

Treiber des Erfolgs ist die Werbesparte, die um 71 Prozent zulegte. AppLovin vollzieht dabei einen strategischen Wandel: Weg von der traditionellen Fokussierung auf Mobile-Gaming-Werbung, hin zum boomenden E-Commerce-Segment. Diese Neuausrichtung lockt zunehmend Einzelhandels- und Konsummarken auf die Plattform.

Insider verkaufen, Institutionelle kaufen

Die Investorenseite zeigt ein gespaltenes Bild. Während Unternehmensinsider in den letzten drei Monaten Aktien im Wert von 455 Millionen Dollar verkauften – darunter auch CFO Matthew Stumpf –, bauen institutionelle Investoren ihre Positionen auf. So erwarb etwa Insigneo Advisory Services LLC kürzlich erstmals eine Beteiligung an dem Unternehmen.

Die Frage bleibt: Setzen die Insider auf Gewinnmitnahmen nach dem spektakulären Kursanstieg, oder wittern sie weitere Probleme? Bei einer Aktie, die binnen Jahresfrist um fast 400 Prozent zulegte und nun wieder dramatisch korrigiert, dürfte die Antwort entscheidend für die weitere Kursentwicklung sein.

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