Der Simulationssoftwareanbieter verzeichnet Kursrückgänge nahe dem Jahrestief und korrigiert seine Prognose für 2025 nach enttäuschenden Quartalszahlen.


Die Ansys-Aktie verzeichnet am Freitag einen deutlichen Einbruch von 3,31 Prozent auf 271,90 Euro. Mit diesem Rückgang nähert sich der Kurs gefährlich dem 52-Wochen-Tief von 270,90 Euro, das erst gestern erreicht wurde. Die negative Entwicklung setzt sich damit fort, nachdem die Aktie in den vergangenen 30 Tagen bereits mehr als 10 Prozent an Wert verloren hat.


Der Softwareentwickler für Simulationslösungen veröffentlichte gestern nach Börsenschluss seine Quartalszahlen für das erste Quartal 2025, die deutlich unter den Markterwartungen lagen. Der Umsatz stieg zwar um 3,7 Prozent auf 572,4 Millionen Dollar, blieb damit jedoch hinter der durchschnittlichen Analystenprognose von 589 Millionen Dollar zurück. Besonders enttäuschend fiel das bereinigte Ergebnis je Aktie mit 1,83 Dollar aus, während Experten im Vorfeld mit 2,05 Dollar gerechnet hatten.


Während der Telefonkonferenz erklärte CEO Ajei Gopal, dass vor allem verzögerte Kundenentscheidungen in der Automobilbranche und im Energiesektor für die schwachen Zahlen verantwortlich seien. "Wir beobachten eine zunehmende Zurückhaltung bei größeren Investitionsentscheidungen, insbesondere bei Projekten mit längeren Implementierungszyklen", so Gopal. Diese Entwicklung spiegelt sich besonders im Bereich der Annual Contract Values (ACV) wider, die im Jahresvergleich lediglich um 2,1 Prozent zulegten.


Prognosen für das Gesamtjahr gesenkt

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Als Reaktion auf die schwachen Quartalsergebnisse hat Ansys seine Jahresprognose für 2025 nach unten korrigiert. Das Unternehmen erwartet nun einen Umsatz zwischen 2,42 und 2,48 Milliarden Dollar, was einer Reduzierung der ursprünglichen Prognose um etwa 60 Millionen Dollar entspricht. Auch die Erwartungen für das bereinigte Ergebnis je Aktie wurden von ursprünglich 9,05-9,35 Dollar auf 8,70-9,00 Dollar gesenkt.


Finanzvorstand Nicole Anasenes betonte während der Analysten-Telefonkonferenz: "Wir sehen uns mit anhaltenden makroökonomischen Herausforderungen konfrontiert, die sich voraussichtlich auch im zweiten Quartal fortsetzen werden." Besonders der nordamerikanische Markt zeige Schwächen, während die Entwicklung in Asien, insbesondere in Japan und Korea, robuster verlaufe.


Die revidierte Prognose belastete die Aktie zusätzlich und führte zu mehreren Analystenherabstufungen. JP Morgan senkte das Kursziel von 340 auf 310 Euro und stufte die Aktie von "Overweight" auf "Neutral" zurück. Auch Goldman Sachs reduzierte das Kursziel von 338 auf 305 Euro bei einer unveränderten "Neutral"-Einstufung.


Strategische Neuausrichtung angekündigt


Als Reaktion auf die Herausforderungen kündigte das Management eine strategische Neuausrichtung an. Diese umfasst Kostensenkungsmaßnahmen mit einem Einsparpotenzial von jährlich etwa 35 Millionen Dollar sowie eine verstärkte Fokussierung auf Wachstumsbereiche wie künstliche Intelligenz und Cloud-basierte Lösungen. "Wir beschleunigen unsere Investitionen in KI-gestützte Funktionen, die unseren Kunden helfen, ihre Entwicklungszyklen zu verkürzen und gleichzeitig die Produktqualität zu verbessern", erläuterte CEO Gopal.


Darüber hinaus plant Ansys, seine Vertriebsstrategie anzupassen, um kürzere Verkaufszyklen zu ermöglichen und die Abhängigkeit von großen Einzelabschlüssen zu reduzieren. Das Unternehmen will zudem seine Partnerschaft mit Microsoft Azure und AWS ausbauen, um die Verbreitung seiner Cloud-Lösungen zu beschleunigen.


Trotz des aktuellen Kursrückgangs und der Nähe zum 52-Wochen-Tief betont das Management, dass die langfristigen Wachstumstreiber intakt bleiben. Die zunehmende Komplexität in der Produktentwicklung, strengere Vorschriften und der Trend zur Digitalisierung würden die Nachfrage nach Simulationssoftware weiterhin stützen. Allerdings dürften die Anleger angesichts der seit Jahresbeginn aufgelaufenen Verluste von über 17 Prozent zunächst konkrete Fortschritte bei der Umsetzung der angekündigten Maßnahmen abwarten.


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