
Amazon Aktie: Was dahintersteckt
23.05.2025 | 11:16
Die jüngste Hauptversammlung bei Amazon hat eine klare Botschaft gesendet: Die Aktionäre stehen hinter dem Management und lehnen externe Forderungen nach mehr Transparenz bei Schlüsselthemen wie KI und Klima sowie Änderungen in der Führungsstruktur rundweg ab. Ein starkes Votum für Kontinuität – doch ist das in diesen dynamischen Zeiten genug für den Tech-Giganten?
Klares Nein zu externen Impulsen
Auf der am 22. Mai abgeschlossenen Jahreshauptversammlung von Amazon blitzten sämtliche acht von externen Investoren eingebrachte Vorschläge ab. Darunter waren Forderungen nach detaillierteren Berichten zur Entwicklung künstlicher Intelligenz (KI) und den Klimaauswirkungen des Konzerns, insbesondere bezüglich CO2-Gesamtemissionen, den Effekten von Rechenzentren und dem Einsatz von Verpackungsmaterialien wie Plastik. Amazon konterte, die aktuellen Offenlegungen seien ausreichend und man arbeite aktiv an der Reduzierung der Umweltauswirkungen.
Weitere abgelehnte Anträge zielten auf eine formelle Trennung der Rollen von CEO und Aufsichtsratsvorsitz, einen Bericht über Werberisiken zur Sicherstellung politischer Neutralität sowie einen Report zu den Arbeitsbedingungen in den Lagerhäusern. Auch zwei Vorschläge zur KI-Aufsicht, die eine Bewertung der Vorstandsstruktur für eine verantwortungsvolle KI-Entwicklung und einen Bericht über Datennutzung und -sammlung forderten, fanden keine Mehrheit. Der Konzern sieht sich hier bereits als führend in verantwortungsvoller KI. Stattdessen bestätigten die Aktionäre die Wiederwahl von zwölf Direktoren und unterstützten den vorgeschlagenen Vergütungsplan für die Führungsebene. CEO Andy Jassy merkte am Rande an, dass Importzölle die Verkäufe bisher nicht wesentlich beeinträchtigt hätten. Die Reaktion an der Börse fiel gedämpft aus; die Amazon-Aktie notierte am Donnerstag bei 180,06 Euro und damit seit Jahresbeginn weiter spürbar im Minus.
Prime Day 2025: Die Verkaufsmaschinerie läuft heiß
Ungeachtet der Governance-Debatten treibt Amazon sein Kerngeschäft mit Hochdruck voran. Der heutige 23. Mai 2025 markiert den letzten Tag für Verkäufer, ihre "Prime-Exclusive Best Deals" und "Lightning Deals" für den bevorstehenden Prime Day 2025 anzumelden. Dies unterstreicht die kontinuierlichen Vorbereitungen im umsatzstarken Einzelhandelssegment. Es wird erwartet, dass der Prime Day diesmal vier Tage andauern und damit der längste in der Geschichte des Unternehmens sein wird. Mit Irland als neuem Teilnehmerland weitet sich das Shopping-Event auf 24 Länder aus.
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Einfluss wächst: Technologie-Transfer und Bildungsförderung
Auch jenseits von E-Commerce und Cloud-Computing setzt Amazon Akzente. In Polen läuft ebenfalls heute die Bewerbungsfrist für den "Amazon Fund" aus. Dieses Programm stellt über eine Million Złoty bereit, um MINT-Bildung und KI-Forschung durch NGO-Initiativen und Doktorandenprojekte in Regionen zu fördern, in denen Amazon geschäftlich tätig ist. Damit will der Konzern Zukunftskompetenzen und Innovationen unterstützen.
Gleichzeitig wurde im Vereinigten Königreich bekannt, dass der National Health Service (NHS) England am 23. Mai eine Rezeptverfolgung im "Amazon-Stil" innerhalb der NHS-App einführt. Diese neue Funktion, die bereits in fast 1.500 Apotheken verfügbar ist, darunter alle Boots-Standorte in England, ermöglicht Millionen von Patienten Echtzeit-Updates zu ihren Rezepten. Ziel ist es, die Zahl der Anrufe in Apotheken zu reduzieren und Pharmazeuten mehr Zeit für die Patientenberatung zu verschaffen – ein klares Beispiel, wie Logistik- und Tracking-Konzepte von Amazon in andere Sektoren vordringen.
Das Votum der Aktionäre mag für kurzfristige Stabilität sorgen und dem Management den Rücken stärken. Ob die konsequente Ablehnung externer Impulse in kritischen Bereichen wie KI-Ethik und Klimaschutz dem Tech-Riesen langfristig dient, wird sich jedoch erst noch zeigen müssen.
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