
Amazon Aktie: Abgeblockt & Innovativ
22.05.2025 | 04:28
Der Tech-Gigant Amazon zeigt zwei Gesichter: Während auf der jüngsten Hauptversammlung kritische Aktionärsanträge zu Klima und KI-Ethik erneut abgeschmettert wurden, treibt das Unternehmen seine KI-Integration im E-Commerce mit Hochdruck voran. Wie passt diese widersprüchliche Haltung zusammen und was bedeutet sie für die Zukunft des Konzerns?
Aktionäre beißen auf Granit
Auf der jährlichen Hauptversammlung von Amazon erteilten die Investoren sämtlichen von externen Gruppen eingebrachten Aktionärsanträgen eine Absage. Dies betrifft insbesondere Vorschläge, die eine strengere Berichterstattung über die Auswirkungen des Unternehmens auf den Klimawandel forderten. Abgelehnt wurden unter anderem Anträge zu detaillierteren Angaben über die gesamten CO2-Emissionen, die Klimaauswirkungen der Rechenzentren sowie zu Verpackungsmaterialien, speziell Kunststoffen.
Stattdessen stimmten die Anteilseigner der Wiederwahl von zwölf Direktoren sowie den vorgeschlagenen Vorstandsgehältern zu. Insgesamt acht Anträge von Aktionärsseite, gegen die sich die Führungsetage von Amazon ausgesprochen hatte, fanden keine Mehrheit. Dieses Muster ist nicht neu: Bereits im vergangenen Jahr scheiterten vierzehn ähnliche Resolutionen. Amazon vertritt die Position, die aktuellen Offenlegungen seien ausreichend und man arbeite aktiv an der Reduzierung des eigenen ökologischen Fußabdrucks.
Auch zwei Anträge zur Entwicklung von Software für künstliche Intelligenz (KI) fielen durch. Einer forderte eine Bewertung der Vorstandsstruktur im Hinblick auf eine verantwortungsvolle KI-Entwicklung, der andere einen Bericht über die Datennutzung und -erhebung im Zusammenhang mit KI. Das Unternehmen sieht sich hier bereits als führend in der verantwortungsvollen KI-Entwicklung und daher keinen Anpassungsbedarf. Ebenso wenig Zuspruch fanden Vorschläge zur verpflichtenden Trennung der Rollen von CEO und Aufsichtsratsvorsitzendem – diese Ämter sind zwar aktuell getrennt, jedoch nicht per formeller Richtlinie – sowie Berichte über Werberisiken und die Arbeitsbedingungen in den Lagerhäusern.
KI als neuer Einkaufsberater
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Parallel zu dieser Abwehrhaltung auf Ebene der Unternehmensführung testet Amazon eine spannende Neuerung im Online-Handel: KI-gestützte Audio-Kurzzusammenfassungen auf Produktseiten. Über einen „Highlights anhören“-Button in der Amazon-Shopping-App erhalten derzeit ausgewählte US-Kunden diese Funktion. Eine Ausweitung auf mehr Produkte und Nutzer ist für die kommenden Monate geplant.
Diese Initiative ist Teil einer umfassenderen Strategie, künstliche Intelligenz tiefer in die Plattform zu integrieren und das Kundenerlebnis zu verbessern. Zuletzt hatte Amazon bereits Alexa+ mit generativen KI-Fähigkeiten neu aufgelegt und Werkzeuge wie den KI-Einkaufsassistenten Rufus sowie „Shopping Guides“ für maßgeschneiderte Empfehlungen eingeführt. Der Vorstoß spiegelt einen branchenweiten Trend wider, bei dem Tech-Unternehmen, angetrieben vom Nutzerinteresse an Tools wie OpenAIs ChatGPT, KI immer stärker in ihre Angebote einbetten.
Widersprüchliche Signale
Amazons Vorgehen wirft Fragen auf. Einerseits präsentiert sich der Konzern als Innovator, der Kundenerlebnisse durch KI revolutionieren will. Andererseits zeigt er sich bei zentralen Zukunftsfragen wie Klimaschutz und KI-Ethik gegenüber den eigenen Aktionären wenig gesprächsbereit. Es bleibt abzuwarten, wie sich dieser Spagat zwischen technologischem Fortschritt und unternehmerischer Verantwortung langfristig auswirken wird.
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