Barclays zieht die Notbremse bei Allianz und stuft den Versicherer auf "Underweight" herab. Gleichzeitig treibt der Konzern seine Expansionspläne in den Privatmärkten und Australien voran – ein zwiespältiges Bild für Investoren.

Analysten schlagen Alarm

Barclays hat Allianz SE heute von "Equalweight" auf "Underweight" herabgestuft und ein Kursziel von 325 Euro vorgegeben. Die Investmentbank sieht ihr neues Ziel bereits 7% unter dem aktuellen Kurs – ein klarer Warnschuss.

Hintergrund sind laut Barclays:

  • Konsenserwartungen für das Wachstum in der Sach- und Unfallversicherung zu ambitioniert
  • Begrenzter Spielraum für Margensteigerungen
  • Kaum Überraschungen bei Kapitalrenditen zu erwarten

Zwar bezeichnet Barclays Allianz als "gut geölte Maschine", doch diese Qualitäten seien bereits eingepreist. Die jüngste Outperformance gegenüber dem DAX habe die Bewertung auf ein Niveau getrieben, das nicht mehr ganz den Fundamentaldaten entspreche.

Privatmärkte im Fokus

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Während die Analysten bremsen, gibt Allianz Global Investors (AllianzGI) mit ehrgeizigen Plänen Gas. CEO Tobias Pross will das Privatmarktgeschäft innerhalb eines Jahrzehnts verdoppeln – auf bis zu 200 Milliarden Dollar. Aktuell verwaltet die Tochtergesellschaft rund 610 Milliarden Dollar, davon 110 Milliarden in Privatmärkten.

Parallel laufen Berichten zufolge Gespräche über die Übernahme der dänischen Credit-Firma Capital Four. Ein strategischer Schachzug, der die Privatmarkt-Aktivitäten weiter stärken würde.

Grünes Licht in Australien

Erfolg meldet Allianz auch aus Down Under: Die australische Wettbewerbsbehörde ACCC hat den Erwerb des Versicherungsgeschäfts der Royal Automobile Association of South Australia (RAAI) abgesegnet.

Die Behörde sieht trotz der Marktkonzentration in South Australia weiterhin ausreichenden Wettbewerb durch Mitbewerber wie Suncorp und IAG. Für Allianz ein wichtiger Schritt zur Festigung seiner Position im australischen Markt.

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