Der chinesische Tech-Gigant Alibaba schmiedet ambitionierte Pläne, um im Cloud- und KI-Sektor neu durchzustarten und geht dafür eine schlagkräftige Partnerschaft mit SAP ein. Doch können diese visionären Schritte die jüngsten Dämpfer bei den Geschäftszahlen wirklich ausgleichen und der Aktie nachhaltig Auftrieb verleihen?

Neue KI-Power durch SAP-Kooperation

Ein zentraler Baustein der neuen Strategie ist die erweiterte Partnerschaft mit dem deutschen Softwarekonzern SAP. Gemeinsam will man KI-gestützte Unternehmenslösungen für Kunden in China entwickeln und diese schrittweise auch in Südostasien, dem Nahen Osten und Afrika anbieten. Konkret sollen SAPs ERP-Lösungen, darunter RISE with SAP und GROW with SAP, über die Alibaba Cloud vertrieben werden.

Besonders spannend: Es wird ausgelotet, Alibabas eigenes großes Sprachmodell Qwen in den "Generative AI Hub" von SAP innerhalb der SAP AI Core in China zu integrieren. Dies soll Kunden lokal angepasste, KI-getriebene Analysen ermöglichen. Dass Alibaba selbst künftig auf die SAP Cloud ERP Private Edition für seine Unternehmensinfrastruktur setzt, unterstreicht die Ernsthaftigkeit dieser technologischen Ausrichtung.

Cloud-Wachstum glänzt, doch Zahlen mit Schattenseiten

Diese strategischen Weichenstellungen passen zu Alibabas verstärktem Fokus auf die Cloud- und KI-Segmente. Das Cloud-Geschäft wies im vergangenen Quartal ein Umsatzwachstum von 18 % im Jahresvergleich auf. Die Umsätze mit KI-bezogenen Produkten sollen sogar sieben Quartale in Folge ein dreistelliges Wachstum erzielt haben. Diese Fortschritte gelten als wichtige kurzfristige Katalysatoren für das Unternehmen.

Allerdings präsentierten die jüngsten Quartalszahlen von Alibaba ein gemischtes Bild: Sowohl beim Gewinn pro Aktie als auch beim Umsatz wurden die Analystenschätzungen verfehlt, was die Marktstimmung zunächst etwas eintrübte. Trotz der Wachstumssignale aus dem Cloud-Bereich kämpft die Aktie aktuell noch darum, den jüngsten Abwärtsdruck abzuschütteln; ein Blick auf die Kursentwicklung der letzten 30 Tage zeigt ein Minus von rund 9 %.

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Investoren im Fokus: Kapitalrückfluss und globale Expansion

Um das Vertrauen der Aktionäre zu stärken, hat Alibaba im Geschäftsjahr 2025 ein umfangreiches Aktienrückkaufprogramm im Wert von 11,9 Milliarden US-Dollar durchgeführt. Dies führte zu einer Nettoverringerung der ausstehenden Aktien um 5,1 %. Zusätzlich wurde eine Sonderdividende für die Anteilseigner angekündigt.

Neben den Cloud- und KI-Aktivitäten zeigt auch Alibabas internationale Handelssparte weiterhin robustes Wachstum. Diese meldete im letzten Quartal einen Umsatzanstieg von 22 % im Jahresvergleich, ein klares Signal für eine stärkere Positionierung außerhalb des traditionellen Heimatmarktes. Dass renommierte Investoren wie Myriad Asset Management US LP kürzlich eine neue, bedeutende Beteiligung an Alibaba aufgebaut haben, unterstreicht das institutionelle Interesse.

Ausblick: Setzt sich die Zukunftsstrategie durch?

Alibaba setzt also verstärkt auf technologische Innovation und globale Expansion, während gleichzeitig versucht wird, durch Kapitalrückflüsse die Aktionäre bei Laune zu halten. Die entscheidende Frage wird sein, ob die ambitionierten Pläne im Cloud- und KI-Bereich, insbesondere die Kooperation mit SAP, die erhofften Früchte tragen und die gemischten Signale der jüngsten Geschäftsentwicklung überstrahlen können. Die kommenden Monate dürften zeigen, wohin die Reise für den chinesischen Tech-Riesen geht.

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