FRANKFURT (dpa-AFX) - Unter der runden Marke von 24.000 Punkten ist
der Dax am Montag schwächer in den neuen Börsenmonat
Juni gestartet. Eine weitere Zolldrohung von US-Präsident Donald
Trump sorgte für Unmut, die Abschläge hielten sich jedoch in
Grenzen. Anleger haben sich an das Zoll-Hickhack inzwischen gewöhnt.
Trump will nun Zölle für die Einfuhr von Stahl in die Vereinigten
Staaten von derzeit 25 Prozent auf 50 Prozent des Warenwerts
verdoppeln. Die EU übte scharfe Kritik.
Der deutsche Leitindex verlor gegen Mittag 0,67 auf 23.836 Zähler.
Er bleibt damit auf Abstand zu seinem Rekordhoch aus der Vorwoche
bei fast 24.326 Punkten. Die Experten von Index Radar sprachen von
einer Konsolidierung nach der Mai-Party. Im Mai, dem meist der Ruf
eines schlechten Monats für die Börse vorauseilt, hatte der Dax
einen Zuwachs von 6,7 Prozent verbucht. Seit Jahresanfang beläuft
sich das Plus auf ein Fünftel.
Ebenso stark hat sich im Jahr 2025 der MDax der
mittelgroßen Werte entwickelt, der am Montag nach einem volatilen
Vormittag zuletzt 0,36 Prozent gewann auf 30.704 Punkte. Hohe
Kursaufschläge bei den Rüstungspapieren von Hensoldt
und Renk stützen. Für den Eurozonen-Leitindex
EuroStoxx 50 ging es um 0,8 Prozent nach unten.
Deutsche Stahlwerte wie Thyssenkrupp , Salzgitter
und Klöckner & Co reagierten auf die
angedrohten Stahlzölle mit Kursverlusten von 1,5 Prozent im Fall von
Thyssenkrupp und 1,1 Prozent bei Salzgitter. Klöckner & Co standen
etwas höher. Der Stahlhändler kann von höheren Stahlpreisen in den
USA profitieren.
Hensoldt und Renk erklommen ebenso wie
im Dax Rheinmetall abermals Rekordhöhen, wenngleich
das Plus für Rheinmetall zuletzt nur 0,8 Prozent betrug im Vergleich
mit einem Kursgewinn von fast 13 Prozent für Hensoldt und 7,7
Prozent für Renk. Mit in der Spitze 1.944 Euro näherten sich
Rheinmetall der Marke von 2.000 Euro.
Für Hensoldt hatte die US-Bank JPMorgan das Kursziel von 50 auf 110
Euro mehr als verdoppelt und liegt damit wieder über dem aktuellen
Xetra-Niveau. Die Aussichten der kommenden fünf Jahre seien für den
Rüstungselektronik-Hersteller außerordentlich stark, hieß es.
Gerresheimer fielen im MDax nach einer vom
Spezialverpackungshersteller gesenkten Prognose um 11 Prozent. Im
Dax weiteten die Anteile des Pharma- und Laborzulieferers Sartorius
ihre Freitagsverluste um 3,8 Prozent aus und haben
mittlerweile die Hälfte der Kurserholung seit dem Zollschock von
Anfang April wieder eingebüßt.
Ströer zogen um 2,2 Prozent an. Die Privatbank
Berenberg nahm die Bewertung der Aktien des Spezialisten für
Außenwerbung mit "Buy" auf. Auch den Ströer-Konkurrenten JCDecaux
empfahl Anna Patrice in ihrer am Montag vorliegenden
Analyse zum Kauf. Beide profitierten von der Digitalisierung in
einer Branche, in die man investieren sollte, schrieb sie.
Im Nebenwertebereich hievte ein aufgestocktes Übernahmeangebot für
Datagroup die Aktien des IT-Dienstleisters nochmals
etwas höher. Der Finanzinvestor KKR will für Datagroup 56,50 Euro je
Aktie bezahlen, wenn die Annahmequote mindestens 80 Prozent aller
ausstehenden Aktien erreicht. Erreicht die Annahmequote mindestens
90 Prozent, soll sich der Preis auf 58 Euro je Aktie erhöhen. Werden
beiden Schwellen nicht erreicht, bleibt der Angebotspreis
unverändert bei 54 Euro. Zuletzt kosteten Datagroup 57,30 Euro bei
einem Plus von 2,7 Prozent./ajx/men
ISIN DE0008469008 EU0009658145 DE0008467416
AXC0124 2025-06-02/12:09
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