Preisdruck bei Zucker und die Schließungen von zwei Zuckerfabriken in Österreich und Tschechien haben den börsennotierten Zuckerkonzern Agrana im Geschäftsjahr 2024/25 deutlich belastet. Das Ergebnis der Betriebstätigkeit (Ebit) im Zuckersegment drehte von plus 40,4 Mio. Euro auf minus 91,1 Mio. Euro. Die Sondereinflüsse in diesem Geschäftsbereich betrugen minus 28,3 Mio. Euro, teilte der Frucht-, Stärke- und Zuckerkonzern Agrana am Freitag mit.

Der Agrana-Umsatz ging um 7,2 Prozent auf 3,5 Mrd. Euro zurück. Das den Aktionärinnen und Aktionären zurechenbare Konzernergebnis lag bei minus 4,3 Mio. Euro, im Jahr davor betrug der Gewinn noch 64,9 Mio. Euro. Das Konzernergebnis bezifferte das Unternehmen mit 0,0.

Agrana-Chef: Geschäftsjahr "ergebnisseitig enttäuschend"

"Das abgelaufene Geschäftsjahr verlief für Agrana ergebnisseitig enttäuschend", kommentierte Agrana-Chef Stephan Büttner die aktuellen Geschäftszahlen. "Eine schwache Konjunktur in Europa samt Rezession in Österreich und Deutschland und die immer noch hohen Volatilitäten auf der Rohstoff- und Energieeinkaufseite sorgen für ein Marktumfeld, das weniger vorhersehbar ist als je zuvor," so der Konzernchef. Das Betriebsergebnis im Stärke-Geschäftsbereich ging um 37 Prozent auf 31,9 Mio. Euro zurück. Den Rückgang begründete der Konzern mit der konjunkturellen Lage und Hochwasserschäden.

Agrana-Zuckerfabrik in Leopoldsdorf geschlossen

Auf die angespannte Lage am Zuckermarkt reagierte das Unternehmen im März mit einer Restrukturierung. Von der Schließung des Agrana-Zuckerwerks im niederösterreichischen Leopoldsdorf sind 120 Mitarbeiter, von jener im tschechischen Hrušovany 150 Personen betroffen.

Erfreulich liefen für die Agrana 2024/25 hingegen die Geschäfte mit Fruchtzubereitungen und Fruchtsäften. Trotz der schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen habe das Fruchtgeschäft eine "sehr gute Performance" geliefert, sagte der Agrana-Chef. Das Betriebsergebnis im Segment Frucht legte um 66 Prozent auf 99,7 Mio. Euro zu.

2025/26 ein Betriebsergebnis "auf Vorjahresniveau" erwartet

Für das laufende Geschäftsjahr 2025/26 erwartet der Agrana-Vorstand ein Betriebsergebnis "auf Vorjahresniveau". Beim Konzernumsatz rechnet das Management mit einem Rückgang zwischen 1 und 5 Prozent. Die Agrana wies beim Ausblick darauf hin, "dass mit weiteren Auswirkungen aus dem andauernden Ukraine-Krieg und der damit fortgesetzten grundsätzlichen Verstärkung der bereits bestehenden hohen Volatilitäten auf den Absatz- und Beschaffungsmärkten zu rechnen ist."

cri/tsk

 ISIN  AT000AGRANA3
 WEB   http://www.agrana.com

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