Die jüngste Hauptversammlung beim Sportartikelhersteller aus Herzogenaurach glich eher einem Spießrutenlauf als einer Feierstunde. Obwohl die Geschäftszahlen für das erste Quartal Anlass zur Freude gaben, sorgte eine Personalie für erheblichen Wirbel und einen Dämpfer für die Aktie. Im Zentrum der Kritik: Aufsichtsratschef Thomas Rabe.

Knapper Sieg mit bitterem Beigeschmack

Thomas Rabe, gleichzeitig Chef des Medienkonzerns Bertelsmann, darf zwar ein weiteres Jahr an der Spitze des Aufsichtsgremiums bleiben, doch der Preis dafür war hoch. Lediglich 64,4 Prozent der Aktionärsstimmen konnte er auf sich vereinen. Ein klares Misstrauensvotum? Zumindest ein deutlicher Denkzettel, denn namhafte Investorengruppen wie die Deka-Bank, Allianz Global Investors und Union Investment machten aus ihrer Enttäuschung keinen Hehl.

Der Vorwurf wiegt schwer: Es sei eine "misslungene Nachfolgeplanung" betrieben worden. Bereits im Vorjahr hatte man Rabes Wiederwahl nur unter der Auflage zugestimmt, aktiv einen Nachfolger zu suchen – eine Chance, die aus Sicht der Kritiker nun "vertan wurde". Die fortwährende Doppelbelastung Rabes wird als problematisch angesehen.

Stabilitätsanker oder Auslaufmodell?

Rabe selbst sieht sich weiterhin als den richtigen Mann für den Posten. In einem Brief an die Anteilseigner argumentierte er, dass gerade jetzt "Stabilität, Kontinuität und Erfahrung" an der Spitze des Aufsichtsrats für den Geschäftserfolg von entscheidender Bedeutung seien. Seine langjährige Erfahrung und die enge Zusammenarbeit mit Konzernchef Bjørn Gulden seien in der aktuellen Phase der großen Chancen wertvoll, um den Turnaround nachhaltig zu sichern.

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Doch kann diese Argumentation die massive Kritik übertönen? Die ungewöhnlich niedrige Zustimmung sendet ein klares Signal, dass ein Teil der Investoren einen Wechsel an der Aufsichtsratsspitze für überfällig hält.

Das glänzende Geschäft im Schatten der Führungskrise

Diese Führungskrise überschattet die eigentlich erfreuliche operative Entwicklung. Der Konzern legte im ersten Quartal beeindruckende Zahlen vor: Der Umsatz kletterte um acht Prozent auf knapp 5,5 Milliarden Euro. Noch deutlicher fiel der Sprung beim Betriebsgewinn aus, der sich von 60 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum auf stolze 336 Millionen Euro mehr als verfünffachte. Die Drei Streifen scheinen also operativ wieder voll auf Kurs zu sein.

Die Börse reagierte jedoch nervös auf die Querelen. Im nachbörslichen Handel auf Tradegate gab der Kurs der Aktie zeitweise um 1,52 Prozent nach und fiel auf 220,00 Euro. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese interne Zerreißprobe auf die weitere Entwicklung des Unternehmens auswirkt.

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