ABB Aktie: Zerrissen zwischen Analystenskepsis und Eigeninitiative
Die Aktie des Schweizer Technologiekonzerns ABB steckt in einem Dilemma: Während Bernstein Research mit einem "Underperform"-Rating und einem Kursziel von 45 Franken deutlich auf die Bremse tritt, setzt das Unternehmen selbst auf offensive Strategien – von Start-up-Investitionen bis zu massiven Aktienrückkäufen.

Frontalangriff der Analysten

Bernstein Research rechnet gnadenlos ab: Das angestrebte Wachstum von 5-7% verfehlte ABB in 2024 und Q1 2025 mit mageren 3% deutlich. "Keine kurzfristigen Gewinnhebel" und eine "überzogene Bewertung" lautet das vernichtende Urteil. Die klare Botschaft: Die aktuelle Kursentwicklung steht auf wackeligen Fundamenten.

Doch warum hält das Management trotzdem an seinen ambitionierten Zielen fest? Die Diskrepanz zwischen internen Prognosen und externer Skepsis könnte die Volatilität weiter anheizen.

Doppelstrategie: Speichertechnologie und Rückkäufe

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Während die Analysten warnen, geht ABB in die Offensive:

  • Zukunftsinvestition: Über Electrification Ventures steigt der Konzern beim spanischen Energiespeicher-Spezialisten HESS Tec ein – ein klarer Push in den Megatrend Energiewende.
  • Eigenkapital-Management: Allein in der ersten Juniwoche 2025 kaufte ABB 439.843 eigene Aktien zurück. Seit Februar summiert sich das Programm auf über 10 Millionen Titel. Ein klares Vertrauensvotum des Managements – oder taktisches Kursfeuerwerk?

Technisches Zwischenhoch und Events am Horizont

Trotz der düsteren Analystenstimmung hält die Aktie technisch gesehen über der 100-Tage-Linie. Gleichzeitig stehen wichtige Termine an:

  • UITP Summit (15.-18. Juni): ABB präsentiert Lade- und Batterietechnologien in Hamburg
  • Indien-Vorstandssitzung (2. August): Potenzieller Katalysator für das Schwellenlandgeschäft

Die entscheidende Frage: Können die strategischen Initiativen die Wachstumslücke schließen – oder bestätigen sich die düsteren Prognosen? Der Aktienkurs wird es zeigen.

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